Münsters Freiflächen, die Promenade sowie der Kanal und der Aasee sind beliebte Treffpunkte – erst recht während der Coronapandemie. Doch 2021 gab es nach schönen Wochenenden regelmäßig unschöne Bilder in Form von achtlos weggeworfenem Abfall. Es gab sogar Übergriffe gegen Einsatzkräfte, auch gegen awm-Mitarbeitende. 2022 wird der Rat der Stadt über Gegenmaßnahmen entscheiden.

So schön Münsters Grünanlagen sind – manch einem Anwohner gruselt es inzwischen vor sonnigen Frühlings- und Sommerwochenenden. Lärm, Abfall, Sachbeschädigungen und Aggressionen haben vor allem 2021 zum Teil erschreckende Ausmaße erreicht. Beim Thema Abfall kann man das Problem recht genau beziffern: So mussten die awm am letzten Maiwochenende des Jahres 150 % mehr Abfall einsammeln als an einem durchschnittlichen Wochenende. Besonders am Aasee eskalierte die Lage, und das, obwohl die awm hier rund 25 zusätzliche Veranstaltungstonnen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 240 Litern aufgestellt hatten. „Leider wurden die Veranstaltungstonnen aber teilweise gar nicht genutzt“, berichtet Burkhard Lotz, Einsatzleiter der Stadtreinigung. „Nach dem Wochenende lagen große Mengen von Abfall auf den Wiesen und direkt neben den Tonnen, in denen noch ausreichend Platz gewesen wäre“. Die vielen Scherben an den Aasee-Kugeln und am Restaurant A2 erschwerten den awm die Arbeit enorm und waren für Menschen und Tiere gefährlich. „Die insbesondere in den sozialen Medien häufig zu lesende Annahme, dass es sich bei den Verursacher*innen um die gleichen jungen Leute handeln würde, die bei ‚Fridays for Future‘ für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen, teilen wir übrigens nicht“, betont awm-Sprecherin Manuela Feldkamp.

Erschreckend war im Sommer 2021 auch, dass es zu massiven verbalen Bedrohungen von awm-Mitarbeitenden kam, die von aggressiv Feiernden in den frühen Morgenstunden unter Androhung körperlicher Gewalt von der Arbeit abgehalten wurden. Trauriger Höhepunkt war ein Messerangriff auf einen Mitarbeiter.

Auch bei den Fraktionen im Stadtrat haben die Entgleisungen für Empörung gesorgt. In diversen Anträgen haben sie das Ordnungsamt, das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit und die awm um Vorschläge zu einer Verbesserung der Situation gebeten, über die der Rat 2022 entscheiden wird. Was bleibt, ist – nach vielen Kampagnen, Aktionen und Angeboten – einmal mehr der Appell an die Eigenverantwortlichkeit. Abfallentsorgung ist nicht nur eine Sache der Profis, sondern geht uns alle an. Nur gemeinsam schaffen wir mehr Lebensqualität!