Münster war einer der Schauplätze der ersten Studienreise des von der EU geförderten HOOP-Projekts. Gäste aus zehn europäischen Ländern zeigten sich dabei beindruckt von der Bioabfallbewertung der awm – und revanchierten sich mit wertvollem fachlichen Input.

Gemeinsam die Potenziale von Bioabfall und Abwasser nutzen: Das ist die Idee des von der Europäischen Union geförderten Verbundprojekts HOOP. Die Stadt Münster ist eine der acht Leuchtturmstädte des Projekts, in dem das Lernen voneinander eine entscheidende Rolle spielt. Zu diesem Zweck fand 2022 die erste Studienreise des Projekts statt. Münster war hierbei Gastgeber für die erste Station der gemeinsam mit der Stadt Almere (Niederlande) ausgerichteten Netzwerkveranstaltung.

Im Zentrum des Interesses der 35 Teilnehmenden aus zehn Ländern standen die Biologische Verwertungsanlage (BVA) und die Kompostierungsanlage der awm. Denn die getrennte Sammlung von Bioabfällen, die zum Januar 2024 EU-weit verpflichtend geregelt wird, praktizieren die awm bereits seit den 1990er-Jahren und bringen dementsprechend viel Erfahrung und Expertise zu diesem Thema ins Netzwerk ein.

Bei einer Führung erhielten die Gäste einen unmittelbaren Eindruck davon, wie die awm aus Bio- und Grünabfällen wertvolles Biogas zur Produktion von Strom und Wärme sowie – am Ende des Verwertungsverfahrens – Kompost gewinnen. Sehr interessiert zeigten sich die Teilnehmenden auch an der Öffentlichkeitsarbeit und dem Bildungskonzept der awm. Insbesondere der Deponie-Erlebnispfad stieß auf Begeisterung – ein aus Sicht der Gäste auch im internationalen Maßstab vorbildlicher außerschulischer Lernort.

Die awm nutzten die Gelegenheit, um im Expertenkreis Ideen für die die Entwicklung weiterer nachhaltiger Produkte aus Bioabfall zu diskutieren ­ – etwa Pflanzenkohle. Insgesamt 17 solcher Prozesse hat das Netzwerk gemeinsam mit seinen 15 technischen Partnern identifiziert, für die man in den kommenden Jahren richtungsweisende Lösungen finden will. Neben der Implementierung neuer zirkulärer Technologien wollen die awm das Netzwerk zudem dazu nutzen, mit Hilfe der Biomehrwert-Initiative Münster die Bioabfalltrennung etwa in großen Wohnanlagen zu verbessern.

Für Dr. Christoph Baumann, HOOP-Projektleiter bei den awm, war bereits der erste persönliche Austausch vor Ort „ein voller Erfolg“ für Münster. „Die Kolleginnen und Kollegen haben uns mit wertvollen Beiträgen inspiriert, es war ein großartiger und fruchtbarer Austausch. Genau das hatte ich mir gewünscht.“

Mehr Informationen zum HOOP-Projekt erhalten Sie auf unserer Webseite: www.awm.stadt-muenster.de/gemeinsam-nachhaltig/netzwerk-kooperationen/hoop