Als federführendes Mitglied der Initiative „Münster für Mehrweg“ haben die awm 2022 neue Partnerschaften und eine innovative Maßnahme angestoßen. Im Zentrum dabei: das Material Glas.

Seit 2023 sind Restaurants, Cateringbetriebe, Kantinen und Lieferdienste verpflichtet, für die Mitnahme von Speisen und Getränken Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegkunststoffverpackungen anzubieten. Gerade für lokale Betriebe stellt das eine Herausforderung dar. Im Studierendenwerk Münster wird eine mögliche Lösung schon genutzt. Ende Februar 2022 wurde in Münster auf Initiative von „Münster für Mehrweg“ ein neues Glas-Mehrwegsystem auf den Weg gebracht, mit dem  – zunächst in der Mensa am Ring –  Speisen zum Mitnehmen in hochwertigen, bruchsicheren und leichten Glasgefäßen angeboten wurden. Anfang April folgten alle weiteren Mensen und Bistros des Studierendenwerkes mit Behältern aus Glas zum Mitnehmen der Gerichte. Das Motto: „Glas? Klar!“

Die Idee zu dieser innovativen, smarten und nachhaltigen Lösung ist in einer Arbeitsgruppe der Initiative Münster für Mehrweg mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Westfalen e.V. (DEHOGA Westfalen) und dem Studierendenwerk Münster in Kooperation mit dem Münsterland e.V. entstanden. Die Funktionsweise des neuen Glas-Mehrwegsystems ist einfach: Gastronomische Betriebe werden mit Mehrweggeschirr aus Glas beliefert und geben ihre Speisen und Getränke darin aus. Gäste scannen mithilfe einer App die QR-Codes auf dem Geschirr und leihen es kosten- und pfandfrei aus. Die Rückgabe erfolgt ebenfalls durch einen Scan bei allen teilnehmenden Betrieben. Nachdem das Geschirr gereinigt ist, kann es erneut ausgegeben werden. Der Gastronom bezahlt lediglich eine Gebühr pro getätigter Ausleihe.

Die Ausgabestelle einer Mensa mit verschiedenen Speisen in Glasgefäßen
Eine glasklare Sache: Das neue Mehrwegsystem für Münster

 

Technologische Partner des bundesweit ersten Systems dieser Art sind der Mehrweg-Systemanbieter Relevo sowie der Premium-Glashersteller Arcoroc. Sie sind, genauso wie die Münsteraner Akteurinnen und Akteure, überzeugt vom Potenzial des Materials Glas. Denn gegenüber den noch marktbeherrschenden Kunststoffen bietet es einige Vorteile. So sind Kunststoffe zwar ebenfalls wiederverwendbar, müssen aber gerade im Einsatz mit unterschiedlichsten Speisen schnell wieder in einen Recyclingkreislauf übergeben werden, da sie ansonsten nicht mehr ansehnlich sind. Zudem dürfen bei Kunststoffen keine neuen Lebensmittelbehälter mehr aus dem Recyclat hergestellt werden, so dass es nicht zu einem geschlossenen Materialkreislauf kommen kann.

Klar ist aber auch: Das beste System nützt nur dann, wenn möglichst viele gastronomische Betriebe in Stadt und Region mitmachen. Dazu wurden Betriebe und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bei Infoterminen motiviert.

Aktion auf dem Wochenmarkt

Bei einer Aktion von „Münster für Mehrweg“ im Oktober auf dem Wochenmarkt am Dom wurden auch die Marktbeschicker einbezogen. Mitglieder der Initiative informierten die Handeltreibenden über das neue Glasmehrwegsystem und verteilten Aktionsschilder mit dem Text „Halt’s hin – wir packen’s rein“. Durch die Schilder ist für die Kundschaft am Stand leicht erkennbar, dass auch eigene mitgebrachte Gefäße befüllt werden, um Einwegverpackungen zu vermeiden.

1 251980P

Auf der Webseite von Münster für Mehrweg gibt es weitere Informationen zum Thema „Mehrweg statt Einweg“.

Wissenswertes zum Material Glas gibt es unter www.glas-mehrweg.de